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Ja wo sind denn unsere Autoreifen?

Manchmal hilft es, in einer immer komplizierter werdenden Welt kindlich naive Fragen zu stellen, wie zum Beispiel: warum brauchen wir alle paar Jahre neue Autoreifen? 

Einfache Antwort: natürlich weil sie sich abnutzen, das weiß doch jedes Kind! Was abgenutzt wurde, ist einfach weg und muss ersetzt werden.

Und hier besteht ein Denkfehler der meisten AutofahrerInnen, oder besser gesagt eine Unterlassung, die Zusammenhänge zu Ende zu denken:

Autoreifen verlieren im Laufe ihres Lebens einige Kilogramm Gewicht durch Abrieb. Und dieser abgefahrene Gummi ist nicht einfach weg, aus den Augen, aus dem Sinn, sondern wird von uns Lebewesen nicht bloß teilweise eingeatmet, sondern sogar aufgegessen!

Die Forschung hat festgestellt, das circa ein Drittel des gefährlichen Mikroplastiks auf den Reifenverschleiß von immer zahlreicher und schwerer werdenden Autos, wie zB SUVs zurückgeht. Und ja, hier sind Elektroautos grundsätzlich auch nicht besser als Verbrenner.

Allerdings gibt es sehr praktische kleine Elektroflitzer, die weniger als ein Zehntel der gängigen PKWs wiegen und im Alltag wirklich eine gute Alternative darstellen können, auch hinsichtlich der Betriebskosten. Aber besonders "echte Männer" fahren natürlich nicht mit sowas, so viel Vernunft könnte schlecht sein für die Libido.

Die meisten "Benzinbrüder" und Schwestern aus der "Gib Gummi Fraktion" werden auch nicht hören wollen, dass Reifen aus synthetischem Kautschuk hergestellt und zugunsten einer verbesserten Haltbarkeit zudem mit gesundheitsschädlichen Chemikalien angereichert werden. Der Abrieb wird vom Wind verweht und bei Regen in unsere Gewässer gespült, wo er nachweislich in die Nahrungskette gelangt und schließlich in besorgniserregendem Ausmaß auch auf unseren Tischen landet - Mahlzeit! Oder besser gesagt: Gesundheit!?

Aber das war doch bisher auch kein Problem, oder? Auch hier hilft es, wenn man ein bisschen recherchiert und nachdenkt. Vor circa 60 Jahren gab es in Österreich 500.000 zugelassene PKWs, heute sind es 5 Millionen. Früher gab es meistens nur eine "Familienkutsche", heute hat oft jedes Kind sein eigenes Auto, Mama und Papa natürlich sowieso. 

Und wer im PKW sitzt, riecht meistens auch nicht, was beim Auspuff hinten rauskommt, außer man muss bei einem Transport ausnahmsweise einmal die Heckklappe teilweise offen lassen und an einer Ampel halten...

Man braucht nicht Einstein zu sein, um zu verstehen, dass so eine Entwicklung nicht unbedenklich ist. Aber statt der eigenen Intelligenz folgen viele unbewusst ihren kindlichen Bedürfnissen und suchen die Schuld für Probleme dann lieber bei anderen, vorzugsweise bei den Grünen. Doch unser aller Gesundheit zuliebe, sollten wir hier nicht langsam umdenken?

Na sicher nicht, denn mobil zu sein ist ein Grundbedürfnis, das eigene Töff Töff war teuer und ist somit auch ein Statussymbol, auf das man bestimmt nicht verzichten wird, bloß weil ein paar Ökospinner sich mit bestimmt bloß erfundenen Horrorszenarien wichtig machen.

Und dumm sind natürlich ausschließlich die anderen!

Für den Inhalt der Kolumne alleine verantwortlich: Mag. iur. Peter M. Zimmeter
Anregungen, Gegenargumente sowie allfällige Beschwerden bitte an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

 

Geschrieben von Peter Michael Zimmeter am .

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