Umweltschutz in Zeiten der Pandemie?
Es ist eine sehr herausfordernde und schwierige Zeit, in der sich viele Menschen momentan befinden.
Vor vielen Jahren, als ich noch auf der Medizinischen Universität Wien als OP-Planerin und Leiterin des Sekretariats der Herzchirurgie mitgearbeitet habe, kursierten wöchentlich Meldungen über einen SARS-Erreger, einen Viruserreger, an dem kurzfristig geforscht wurde. Nachdem die Wogen sich dann „geglättet“ hatten, wurde nicht weiter geforscht. Dann ist dieser Virus doch mutiert (was vor Jahren bereits vermutet wurde). Jetzt wurde und wird mit Vehemenz, nachdem der weltweile Outbreak von Covid-19 da ist, versucht, dieser Pandemie Herr zu werden.
Doch so einfach lässt sich dieser Virus nicht bekämpfen. Es gibt noch genug andere Viren (Aids z.B.), wo es bis heute keine Medikamente für die Heilung gibt.
Ich bin davon überzeugt, dass unsere Wissenschaft auf dem besten Weg ist, mit vereinten Kräften Lösungen zu suchen und ich lerne jeden Tag dazu. Vor allem, dass wir für kommende Virus-Pandemien ein besseres Krisenmanagement zur Hand haben sollten, als es momentan den Eindruck macht.
Tagtäglich flattern beängstigende Meldungen herein, sodass man am liebsten gar nicht mehr zuhören bzw. zuschauen möchte. Viele haben ihren Arbeitsplatz bereits verloren. Manche stehen vor dem Ruin ihrer Existenz und hoffen auf bessere Tage.
In so einer Situation stelle ich mir natürlich die Frage, machen meine Ziele als Grüne Lokalpolitikerin dabei noch Sinn?
Momentan muss ich ganz klar sagen, gehen Themen wie Umwelt-, Klima-, Tierschutz, Atomreaktoren und vieles mehr komplett unter in der täglichen Debatte. Covid-19 ist daran schuld! Irgendjemand oder irgendetwas muss ja schuld daran sein!
Nein, so sehe ich das ganz sicher nicht. Niemand hat Schuld und die Suche danach bringt uns auch keine Lösung. Verbesserungen gehen meist nur in kleinen Schritten.
Doch dies ist kaum auszuhalten: Ich kann meine FreundInnen nur ganz selten sehen und dann auch nur auf Distanz. Ich kann nicht mehr in mein geliebtes Kaffeehaus gehen, ich habe keine Möglichkeit ins Theater oder sonst wo im Lockdown hinzu gehen.
Nebenbei erfrieren Kinder in Griechenland, in Kroatien war ein Erdbeben! Da sind sie wieder, diese schrecklichen Bilder! Damit relativieren sich „meine Problemchen“ im Lockdown. Ich möchte so gerne helfen und wir dürfen nicht. Der Bundeskanzler hat andere Pläne!
Verbote hätten wir derzeit genug. Trotzdem mache ich weiter und bin noch immer davon überzeugt, dass wir auch diese Pandemie überwinden werden, auch wenn es etwas Zeit braucht.
Unsere Erde hat keine Zeit mehr, uns einfach loszuschütteln, wenn sie das möchte. Sie wird uns nicht fragen, sondern es einfach einmal tun. Denn die Umwelt ist schon lange nicht mehr im Gleichgewicht, und damit meine ich nicht nur Covid-19, sondern hausgemachte Umweltkatastrophen, die wir uns selbst geschaffen haben auf Grund von Globalisierung, Umweltverschmutzung, Bodenversiegelungen durch permanente Verbauung und keine dem entgegengesetzte gesetzliche Maßnahmen, die versuchen dies zu verhindern.
Da möchte ich etwas dagegen tun. Und wenn ich nur einen kleinen Beitrag dazu leisten kann, bin ich Vorbild für andere. Und das ist schön, wenn das gemeinsam gelingt. Davon haben wir alle etwas und vor allem unsere Erde!