Es wird wieder besser ...
Derzeit gibt es 530.000 Arbeitssuchende (Arbeitslose sind meist nicht ohne Arbeit, wenn sie ernsthaft einen neuen Job suchen). Interessanterweise ist der Vergleichszeitraum zum Vorjahr 2020 noch schlechter gewesen, da hier der erste Lockdown stattgefunden hat. Die Arbeitsmarktdaten zeigen dies genau.
Bedauerlicherweise wird es heuer noch einen stärkeren Rückgang an Stellen geben in dieser außergewöhnlichen Zeit einer Pandemie. Es stellt sich auch die Frage, ob die Breite der Bevölkerung noch vor dem Sommer durchgeimpft sein wird.
Das AMS versucht hier aktiv zu werden, da durch zusätzliche Mittel der Bundesregierung im Rahmen der Corona-Joboffensive jetzt noch mehr Möglichkeiten für Aus- und Weiterbildung anzubieten sind. Da dies bundesländermäßig organisiert ist, informiert man sich am Besten bei seiner Beraterin bzw. Berater bei der jeweiligen Regional Geschäftsstelle.
Das bedeutet das AMS nützt diese konjunkturell schwache Zeit, um Menschen, die eventuell in einer anderen Branche, die in Zukunft gefragter, dann schnell Fuß fassen zu können. Ich denke hier z.B. an den leidgeprüften Bereich der Gastronomie. Eventuell interessiert man sich aber schon seit Längerem dafür, beispielsweise in der Pflege, in der IT, im Metall-, Elektro-, Energietechnik oder Wärmetechnikbereich zu arbeiten. Dafür braucht man Talent aber auch die entsprechende Qualifikation. Es muss genau geprüft werden, ob so ein Veränderungsprozess realistisch ist, da mit einer Qualifizierungsmaßnahme auch Kosten verbunden sind.
Es ist ein Faktum, dass viele Junge heuer keine Lehrstelle erhalten. Auch dafür wird ein überbetriebliches Auffangnetz vom AMS zur Verfügung gestellt. Denn jede/jeder Einzelne wird gebraucht, um eine Lehre zu absolvieren und dabei sollte kein Schuljahr wiederholt werden müssen.
Viele Junge im Schulsystem sind derzeit auch noch im Homeschooling seit Monaten untergebracht. Die psychischen Auswirkungen zeigen sich bereits im Anstieg der Zahlen in den Jugendpsychiatrien. Schulabruch, schlechte Noten, etc. sind leider oft die Folge davon. Auch hier braucht es Unterstützung, die hoffentlich in Planung von Seiten des Bildungsministeriums ist.
Hinzu kommen 460.000 Menschen in Kurzarbeit, die in den nächsten Monaten schlussendlich vielleicht doch noch ihren Arbeitsplatz verlieren könnten. Auch hier muss man umdenken und für sich entscheiden, warte ich noch zu, bis sich das Unternehmen erholt? Oder überlege ich doch, mir einen neuen Arbeitsplatz zu finden bevor ich eventuell eine Kündigung erhalte.
Einige Branchen, wie z.B. der Städtetourismus oder auch Geschäftsreisen werden lange brauchen, bis sie sich von der Pandemie erholen.
Zusammenfassend kann man sagen: Alles hängt davon ab, ob und wann wir genügend Impfstoff erhalten. Die Konjunktur ist wieder da, wenn die Impfung da ist!
Gina Doppelhofer
Gemeinderätin der Grünen
Berufs- und Bildungsberaterin
akademisch geprüfte Werbekauffrau