
Kinder brauchen Bildung und bestmögliche Betreuung

"Es ist nicht leicht, die Aufmerksamkeit von 20 Zehnjährigen zu erhalten, wenn ich im Onlinelearning-Modus bin!" erzählte mir eine Pädagogin. Gut nachvollziehbar, wenn man sich die Situation vorstellt. "Einmal waren sie alle verkleidet und hatten dunkle Brillen auf." Mit den älteren SchülerInnen- und Schülern ist das meist kein Problem. Ja, da muss man sich schon einiges einfallen lassen, um auch in Corona-Zeiten seinen Job als Lehrerin machen zu können.
Alle sind jetzt sehr gefordert. Das oberste Ziel sei die Gesundheit zu erhalten, aber gleichzeitig heisst es, dass Kinder nicht die "Spreader" der Corona-Viren seien. Also, was jetzt? Können wir weiter in die Schule gehen? Nein, Lockdown 2 findet statt. Das heisst die Kinder werden vor Ort betreut. Unterricht findet zu Hause statt. Distance-Learning.
Für Kinder, deren Eltern nicht gut Deutsch sprechen und finanziell nicht so gut dastehen ist diese Situation besonders belastend und es ist schwierig ihre Kinder jetzt zu unterstützen.
"Ärmere Kinder sind definitiv benachteiligter!", so die Bildungsökonomin Ulrike Famira-Mühlberger: "Viele tausende Kinder bleiben auf der Strecke, 40% können nicht erreicht werden."
Wenn ich an räumliche Bedingungen zu Hause denke, zwei bis drei Kinder parallel zu unterrichten - ist das für die Eltern auch eine sehr große Herausforderung. Selbst wenn die Technik gut funktioniert, sind manche SchülerInnen und Schüler mit Hürden, wie Nebengeräuschen aus der Familie konfrontiert, weil einfach zu wenig Platz für Rückzugsmöglichkeiten zu Hause ist. Oder aber die Internetverbindung bricht dauernd zusammen und erschwert es daher kontinuierlich dem Online-Unterricht zu folgen.
Wenn Eltern nicht helfen oder kontrollieren können, beginnt das System zu scheitern.
Wir wissen, dass in Österreich Bildung "vererbt" wird. In Österreich können 17% der SchülerInnen und Schüler nach dem Pflichtschulabschluss nicht lesen.
Kinder sind volkswirtschaftlich gesehen unsere Zukunft . Wenn Bildung nicht greift und lernschwache Kinder nicht unterstützt werden, tritt auch die ökonomische Perspektive in den Vordergrund. Werden diese Kinder in den Sozialtopf einmal einzahlen oder werden sie daraus entnehmen?
Für mich persönlich ist es auch ganz wichtig darauf zu achten, dass die schwächsten der Gesellschaft gestützt werden. Armut tritt nicht in den Vordergrund, sondern geniert sich und bleibt verborgen. Daher sehe ich es als Aufgabe der Gesellschaft dem entgegenzutreten.
Das heisst konkret:
Förderunterricht und Unterstützungsmöglichkeiten, auch während der Ferienzeit, ev. Ferien vorziehen, umdenken und rasch handeln zum Wohle der Kinder!
Gina Doppelhofer, Gemeinderätin der Grünen,
Vertreterin in den Ausschüssen Soziales & Gesundheit sowie Mobilität und Recht
Die Stadtgemeinde Klosterneuburg unterstützt Betroffene im Rahmen der COVID-19 Sozialmaßnahmen:
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