Siedlungsentwicklung und ihre Auswirkungen auf die Umwelt
Ballungsraum Wien
Siedlungsentwicklung und ihre Auswirkungen auf die Umwelt
Erst mit den heutigen Möglichkeiten, statistische Daten von Bevölkerungsmerkmalen wie Personen mit Zweitwohnsitz oder Gastarbeiter in einer Karte kleinräumig zu veranschaulichen, können regionalstatistische Unterschiede aufgezeigt werden. Derartige statistische „Planungskarten“ sind auch eine gute Entscheidungsgrundlage für weitere von Kommunalpolitikern zu treffende Planungsentscheidungen. Trotzdem wird dieses Hilfsmittel der kartographischen Darstellung von den Raum- und Landschaftsplanern bei der Erstellung des örtlichen und überörtlichen Raumordnungskonzeptes noch kaum eingesetzt. Mit Hilfe solcher Karten kann man auch zeigen, inwieweit die von der Politik getroffenen Planungsentscheidungen auf den verschiedenen Ebenen, z. B. in der Klimapolitik, erfolgreich waren oder angepasst werden müssen. Gerne sprechen die NÖ Landespolitiker von einem „klimafitten Niederösterreich“. Ob das so ist, kann man mit den entsprechenden statistischen Daten und deren Darstellung in Karten überprüfen. Es ist nicht verwunderlich, wenn auf Grund der hohen Bodenversiegelung die Temperaturen in den Städten nach oben klettern. In Österreich gibt es bereits mehr Hitzetote als Verkehrstote. Mehr Hitzetage bedeuten mehr Dürren, Überschwemmungen und Muren. Die Trockenheit wird den Wald und den Ackerbau im Wiener Umland besonders treffen. Ertragseinbußen und zunehmender Schädlingsbefall werden zukünftig immer mehr zum Problem. Leider zeigen die Karten, dass das ungebremste und durch Zersiedelung geprägte Siedlungswachstum im Ballungsraum Wien weitergeht. Durch großzügige Baulandumwidmungen seitens der politisch Verantwortlichen gehen jährlich weitere Ackerlandflächen verloren. Bis heute ist die Politik nicht imstande gewesen, eine Obergrenze für einen jährlichen maximalen Flächenverbrauch festzulegen. Die Zersiedelung in den Randbereichen der Städte schreitet schon seit 1975 ständig voran. Viele der Siedlungsgebiete wurden auf der „Grünen Wiese“ und somit fernab von einem Bahnhof oder Ortszentrum errichtet. Dies sorgt für mehr Verkehr und sehr hohe Infrastrukturkosten für die Gemeinden. Die „Pendlerkarten“ zeigen auf, in welchen Gebieten das Pendleraufkommen besonders hoch ist. Bei deren Betrachtung ist auch der schlechte Zustand der um Wien liegenden Schutzgebiete, in denen trotz Baubeschränkung nach wie vor gebaut wird, nicht verwunderlich. Die Länder sind bei Raumordnung und Raumplanung für die Gesetzgebung zuständig. Sie geben die Regeln vor – die Gemeinden sind für den Vollzug verantwortlich. Viele Raumplanungsexperten sind sich einig, dass das Land seiner Aufgabe, den Gemeinden einen klaren Rahmen für Flächenwidmungen und Raumordnung vorzugeben, zu wenig nachgekommen ist. Eine vollständige gedruckte Fassung des Artikels gibt es beim Verlag Berger ISBN 978-3-99137-087-1 |
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