GRÜNE befürchten Engpässe bei den P&R Parkplätzen
Mit Einführung des Wiener Parkpickerl macht die ÖBB auch den größten Park-and-ride Parkplatz in Klosterneuburg mit ca. 175 Stellplätzen am Kierlinger Bahnhof kostenpflichtig. GRÜNE befürchten Engpässe bei den Parkplätzen und dadurch Nachteile für Umweltsituation. Öffentliches Parkhaus beim Kierlinger Bahnhof wird notwendig.
Seit einem Jahr testet die ÖBB in verschiedenen Städten die Einführung einer kostenpflichtigen Überwachung von Park-and-Ride Anlagen bei Bahnhöfen. Ab März soll es auch in Klosterneuburg so weit sein. Die bisher öffentlich benutzbare Park-and-Ride Anlage mit ca. 175 Stellplätzen beim Kierlinger Bahnhof soll nur mehr für Besitzer eines Tickets für den öffentlichen Verkehr (ÖV), Bahn und Bus, „frei“ benutzbar sein. Für alle anderen bisherigen Nutzer des Park-and-Ride Parkplatzes wird eine Tageskarte um 50,-€ notwendig sein.
Dazu der Fraktionsobmann der GRÜNEN STR Mag. Sepp Wimmer:
„Ich sehe die terminliche Überschneidung der Einführung der Parkgebühr bei dem größten Park-and-Ride Parkplatz in der Stadt beim Kierlinger BHF durch die ÖBB und der gleichzeitigen Einführung des flächendeckenden Wiener Parkpickerls problematisch. Auf der einen Seite ist begrüßenswerter Weise zu erwarten, dass durch die Einführung des Wiener Parkpickerls viele in Wien arbeitende KlosterneuburgerInnen auf die Öffis umsteigen und damit auch vermehrt den Parkplatz beim Kierlinger Bahnhof nutzen werden, zugleich führt man aber eine Bepreisung ein. Wir wissen, dass von den 175 (immer voll ausgelasteten Stellplätzen) dort, ca. 1/3, also ca. 60 Stellplätze von Kunden oder MitarbeiterInnen des Stadtplatzes und des Niedermarktes genutzt wurden. Man hat von Seiten der Stadt hier keine Park Alternativen für diese Personen angeboten. Auch wenn man sich vielleicht wünscht, werden sich diese Parkplatzsuchenden nicht in Luft auflösen. Da auch der auf der anderen Seite des Durchstichs gelegene „provisorische“ Parkplatz ständig voll belegt ist, wird der Parkdruck und die Parkplatzsuche mit dem zusätzlichen Ausstoß von CO² und allen anderen schädlichen Schadstoffen wie Kohlenmonoxid, Stickoxide, Schwefeldioxid, Rußpartikel, etc. im Zentrum weiter zunehmen.“
Wimmer abschliessend. „Ich glaube die Parkplatzsituation im Stadtzentrum mit der Bepreisung des Park-and-Ride Parkplatzes beim Kierlinger Bhf. wird in ihrer Gesamtsicht auf die Auswirkungen völlig unterschätzt. Eine Studie der BOKU für Mobilitätsszenarien bis 2035 besagt, dass es im Zusammenhang mit der dezentralen Siedlungsentwicklung im „Speckgürtel“ um Wien, bis 2035 zu einer Steigerung des motorisierten Individualverkehrs, also Pkw und Motorräder, um 11%, von 34% auf 45% kommt. Das heißt, bei allen notwendigen Bemühungen die Öffis zu stärken, wird der Pkw Verkehr zunehmen und wir können aus klimapolitischen Gründen nicht verantworten, dass durch einen „stundenlangen“ Parksuchverkehr die Luft durch die Autoabgase noch stärker „verpestet“ wird. Gerade bei den Öffis Andockstationen, wie den Bahnhöfen, müssen wir genügend Parkraum schaffen. Es ist wieder mehr als an der Zeit über ein öffentliches Parkdeck beim Kierlinger Bahnhof nachzudenken.“